Laut einer aktuellen Studie von Adobe führen nur 2,4% Prozent aller Webseitenbesuche zu einem Abschluss: Mehr als 97% aller Besucher verlassen eine Webseite wieder, ohne Kontakt aufzunehmen oder etwas zu kaufen.
Mit Retargeting haben Unternehmen die Möglichkeit, gezielt Werbung für verlorene Besucher zu schalten.
So funktioniert Retargeting
Bei Besuchern Ihrer Webseite können Sie davon ausgehen, dass Interesse an Ihren Produkten und Dienstleistungen vorhanden ist, weil die Besucher zum Beispiel über eine Zeitungsanzeige oder Weiterempfehlungen auf Ihre Internetseite gelangt sind.
Aus einer Vielzahl von Gründen kann es sein, dass der Besucher Ihre Seite wieder verlässt, ohne sich mit Ihnen in Verbindung zu setzen. Die Gründe sind vielfältig: Der Nutzer hat keine Zeit oder ist abgelenkt durch eine E-Mail.
Mit Retargeting haben Sie die Möglichkeit, diesen Besucher an Ihr Angebot und Ihr Unternehmen zu erinnern: Einige Zeit nachdem er Ihre Webseite verlassen hat, surft er auf seinen Lieblingswebseiten, unter anderem Nachrichten-, Ratgeber- oder Videoportalen. Dort wird er über grafische Online-Werbemittel oder Textanzeigen an Ihr Unternehmen erinnert, kehrt zurück auf Ihre Webseite und es kommt zum Abschluss. Das Wiedererkennen des Besuchers funktioniert über ein Browser-Cookie, wie es auch Google Analytics und viele andere Online-Dienste einsetzen. Wie Retargeting funktioniert, erfahren Sie auch in unserem Video.? Hier fehlt was?
Bestehende Marketing-Kampagnen unterstützen
Durch Retargeting-Kampagnen werden auch User zurückgewonnen, die über andere Werbekanäle auf Ihre Webseite gelangt sind. Egal ob Sie Werbung in Zeitungen und Zeitschriften schalten, Radio-Werbung oder TV-Spots: Sobald ein Nutzer auf Ihrer Webseite war, kann dieser mittels Retargeting zurückgewonnen werden. In vielen Fällen verbessert Retargeting das Ergebnis bestehender Marketing-Kampagnen um 30%.
Besucher segmentieren
Bei Unternehmen, die verschiedene Dienstleistungen und Produkte anbieten, ist es wichtig, diese Besucher in Gruppen einzuteilen: So sollte man für Verkäufer von Immobilien ein eigenes Segment erstellen, anstatt sie in die gleiche Gruppe wie Wohnungssuchende oder Investoren zu stecken.
Folglich können auch gezielte Retargeting-Kampagnen für besonders interessante Segmente erstellt werden, zum Beispiel nur Besucher, die sich ein bestimmtes Objekt auf Ihrer Webseite angesehen haben.
Privatsphäre und Datenschutz
Bei Retargeting-Kampagnen in Deutschland gilt es einige Feinheiten zu beachten: Werden Anzeigen zu aggressiv geschaltet, dann kommen sich Besucher schnell verfolgt vor. Das sollte man unbedingt vermeiden, in dem man untenstehende Ratschläge berücksichtigt:
- Die maximalen Einblendungen pro Nutzer und Tag limitieren (“Frequency Capping”), im klassischen Marketing-Jargon: Den Werbedruck begrenzen.
- Online-Werbemittel sollten ansprechend gestaltet und für den Nutzer interessant sein. Keine allgemeinen Botschaften verwenden, sondern auf die jeweiligen Besuchersegmente zugeschnittene, relevante Inhalte bewerben.
- Der Zeitraum, in dem Retargeting-Kampagnen aktiv sind, unterscheidet sich je nach Kampagne und muss den Entscheidungsprozess des Kunden berücksichtigen. So ist der Entscheidungsprozess beim Hauskauf deutlich länger als beispielsweise für Modeartikel. Deshalb sollten Retargeting-Kampagnen für Schuhe auch nur wenige Tage aktiv sein, für Immobilien durchaus mehrere Wochen in Zyklen.
- Wer Retargeting in Deutschland einsetzen möchte, muss einen Absatz in seinen Datenschutz-Hinweisen hinzufügen und Nutzern die Möglichkeit geben, personalisierte Werbung zu deaktivieren. Außerdem sollten die Privatsphäre-Einstellungen der Nutzer berücksichtigt werden.
Fazit
Retargeting ist ein mächtiges Werkzeug im Online-Marketing, das lange nur großen E-Commerce-Unternehmen vorbehalten war. Richtig eingesetzt hilft Retargeting dabei, die Markenwahrnehmung im Internet zu stärken und unterstützt bestehende Marketing-Kampagnen.